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R. Kapeller

Über dieses Projekt und diese Datenbank

Motivation

Was hat mich zu diesem Projekt bewogen?

Abgesehen von meinem Interesse an Mollusken, mit denen ich mich seit Jahrzehnten beschäftige, meiner Leidenschaft für die Naturfotographie und meiner Begeisterung für die Entwicklung von Computerprogrammen, vor allem der Umstand, dass ich noch keinem wirklich brauchbaren, umfassenden Bestimmungswerkzeug begegnet bin.

Je nachdem ob gedruckt oder elektronisch, weisen alle zumindest einige der folgenden Nachteile auf:

Eine eingehende Recherche über die verfügbaren Werke hat deutlich gemacht, dass es brauchbare Bestimmungswerke nur für die wenigsten, sehr eingeschränkten Sachgebiete gibt: etwa für marine Muscheln der Britischen Inseln das online-portal des NHM WALES [27] oder für die Weichtiere Deutschlands die WEB-Seite des Naturkundemuseums Stuttgart [1045] oder für die Süßwassermollusken Europas die Werke von Glöer [4][91], letztere nur in Buchform. Je umfassender die Werke werden, desto deutlicher treten die genannten Schwächen zutage.

Dies ist natürlich eine sehr persönliche Sicht aus 2 Jahrzehnten Sammlungs- und Bestimmungstätigkeit und soll keinesfalls eine Geringschätzung der enormen Arbeit sein, die auf diesem Gebiet bisher geleistet wurde. Aber außerhalb der genannten Gebiete habe ich doch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Bestimmung einer weniger häufigen Art in eine mühselige Literaturrecherche ausarten kann. Und so ist die Idee zu diesem Projekt entstanden.

Zielsetzungen

Ziel des vorliegenden Projektes ist es, ein umfassendes Bestimmungswerk für Europäische Mollusken zur Verfügung zu stellen, das die genannten Nachteile so weit wie möglich vermeidet. Insbesondere:

Orientierung

Wenn man von 'Vollständigkeit' spricht, muss man erklären, woran man sich orientiert, denn es gibt keine 'offizielle' Liste anerkannter Arten, vielmehr bedarf es der Abwägung der Argumente in einzelnen Literaturstellen, die nicht immer ein einhelliges Bild zeichnen.

In einem Projekt dieses Umfanges ist es unmöglich, jede einzelne Art einem eingehenden Review zu unterziehen. Daher orientiert sich diese Datenbank weitgehend an der Systematik der Molluscabase [56] bzw. WoRMS [29] für marine Arten, da diese den umfassendsten und weitgehend aktuellen Überblick bieten. Abweichungen davon werden stets ausführlich begründet.

Hinzufügungen wurden in den Fällen vorgenommen, in denen die Originalliteratur das Vorliegen einer neuen Art hinreichend belegt, sodass angenommen werden kann, dass Molluscabase in dem Punkt unvollständig ist. Dies gilt auch für Arten, die in Molluscabase als Synonyme geführt werden, wenn sich in neuerer Literatur hinreichende Belege für die Eigenständigkeit der Art finden.

In seltenen Fällen wurden auch derzeit als gültig angesehene Arten, als 'nicht gültig im Rahmen dieses Bestimmungsschlüssels' ausgeschlossen, wenn es in der Originalliteratur an einem schlüssigen Beleg für das Vorliegen einer neuen Art ermangelt. In diesen Fällen wird die Art in der Datenbank als Synonym geführt und als solches in den taxonomischen Anmerkungen erwähnt, sodass es in der Taxonsuche auch gefunden werden kann. In jedem Fall wird der Ausschluss auch ausführlich begründet. Dies betrifft, wie erwähnt, nur sehr wenige Fälle. Taxonomische Diskussionen gehören nicht zu den vorrangigen Zielen dieses Projekts.

Bearbeitungsgebiet

Das Bearbeitungsgebiet ist schematisch auf der Titelseite dargestellt. Es umfasst die Landfläche Europas in einem geographischen Sinn, alle europäischen Inseln, einschließlich der atlantischen Archipele, alle europäischen Küstengewässer, sowie die Tiefsee des Mittelmeeres, des Polarmeeres und des Nordatlantiks, westlich bis zum mittelatlantischen Rücken.

Zusätzlich wurden Arten aufgenommen, die zwar in diesem Gebiet noch nicht vorgefunden wurden, von denen jedoch angenommen werden kann, dass sie hier vorkommen könnten oder in naher Zukunft hier eintreffen könnten. Dies betrifft insbesondere Arten, die aus dem Roten Meer ins Mittelmeer eingewandert sind und bereits die türkische Südküste erreicht haben, sowie westafrikanische Arten, die auch in tieferen Zonen leben und daher auch nahe der Canaren vorkommen könnten.

Aufbau

Die Datenbank enthält im Wesentlichen folgende Elemente:

Design

Das Design ist bewusst einfach und nüchtern gestaltet, nicht (nur) um den wissenschaftlichen Charakter zu unterstreichen, sondern um den Blick nicht vom Wesentlichen abzulenken. Die Artbestimmung bei Mollusken ist schwierig genug. Daher wurde auch im Design das Hauptaugenmerk auf Einfachheit und Klarheit gelegt.

Zeitplan

Wie bereits auf der Startseite angekündigt, sind Datenbank und Bestimmungsschlüssel derzeit für marine Schnecken und Muscheln, sowie für Süßwasserschnecken und -muscheln verwendbar.

Landschnecken sind in Arbeit und können voraussichtlich gegen Ende 2023 freigeschaltet werden. Anschließend folgen schrittweise die übrigen Klassen. Nach Fertigstellung kann mit der ersten Revision begonnen werden, insbesondere zur Ergänzung neu entdeckter Arten.

Dieser Zeitplan ist eine grobe Schätzung, für die ich keine Garantie übernehmen kann. Man stößt immer wieder auf Arten oder ganze Gruppen von Arten, zu denen es sehr kontroversielle Daten gibt, deren Aufklärung sich mühsam gestalten und zu erheblichen Verzögerungen führen kann.

Im Gegensatz zu manchen Werken, in denen Beschreibungen und andere Daten aus diversen Quellen einfach ungeprüft zusammenkopiert werden, ungeachtet der sich daraus ergebenden Widersprüche, prüfe ich die Daten zu jeder Spezies eingehend und bin bemüht, ein in sich konsistentes Gebäude zu schaffen.

Statistik

Einige Daten zum augenblicklichen Stand der Datenbank: